Digitalisierung. Wenn uns 1 und 0 zu Klarheit zwingen.

Das große Wort der aktuellen Zeit heißt Digitalisierung oder – einen Schritt weiter – digitale Transformation. Mal Heilsbringer, mal Schreckgespenst eröffnet es den Menschen ungeahnte Welten und zeigt ihnen die tiefsten Abgründe. Der Mensch ist hin- und hergerissen zwischen Neugier und Furcht. Neue Tools erzeugen auf spielerische Art und Weise Aha-Momente, neue Tools erzeugen auf hochemotionale Art und Weise Angst vor dem, was man nicht greifen kann. Ich bin davon überzeugt, dass auch in dem Fall ästhetische Prinzipien helfen können, um die Balance zu halten. Doch starten wir mit einem kleinen Interview. Ich habe mir ein:e spannende Gesprächspartner:in eingeladen. Weltgewandt, sprachlich eloquent und mit Wissen aus den unterschiedlichsten Bereichen hat man das Gefühl, sie oder er hat auf alles eine Antwort. Und der Switch zwischen künstlicher und künstlerischen Intelligenz ist manchmal gar nicht so klar. Vorhang auf für ChatGPT. Ich habe der KI von OpenIA einige Fragen gestellt und stimme in vielen Punkten mit den Antworten überein. Vielleicht ist das genau die Herausforderung im Umgang mit KI. Aber dazu später mehr.

Also ChatGPT liebt es ebenso wie ich, ausführlich zu antworten. Und noch etwas fällt auf: Mit meinen Fragen steuere ich die Art und die Tonalität der Antworten. Ich muss also sehr aufmerksam fragen. Und bei aller Faszination für dieses künstliche Etwas bin ich als Leser:in gefordert mir über die Antworten Gedanken zu machen. Demnach bin ich es als Mensch, der sich fokussieren, sich konzentrieren und reflektieren muss. Das ist beruhigend, denn es hält uns einmal mehr den Spiegel vor, was uns im Kern ausmacht.

Zurück zur Ästhetik und zur sinnlichen Wahrnehmung. Das Interview war nett. Mehr nicht. Keine Gesten, kein Charakter, keine zusätzlichen sinnlichen Reize, die mir Botschaften von meinem Gegenüber übermitteln. Auch die stilistische Aufmachung ist minimalistisch – eigentlich fantastisch für mich. Eigentlich. Denn es fehlt an Charme, an Eigensinn und an Persönlichkeit.

Das bestätigt, dass es etwas mehr braucht um uns Angst machen zu können. Aber es zeigt auch, dass das Ringen um Wissen und Informationen nicht mehr unsere Herausforderungen ist, sondern die Art und Weise sie zu vermitteln und eine Haltung einzunehmen. Dabei werden Fokussieren und Reflektieren eine unabdingbare Rolle spielen.
Jetzt muss es in Unternehmen nicht immer gleich AI sein, jedes kleine Software-Projekt erfordert Klarheit - mag das Tool noch so intuitiv sein. Zuständigkeiten, Erwartungen, Prozesse wird es nicht automatisch verbessern. Dafür braucht es das Feingefühl der Mitarbeitenden. Und ästhetische Prinzipien helfen dabei Klarheit zu erlangen. Oder, was denken Sie? Schreiben Sie mir gern.


Zurück
Zurück

Das steht Ihnen nicht. Oder auch: Es braucht Stilberatung für Unternehmen.

Weiter
Weiter

Back to business. Oder auch: Markenführung ist geschmacklos.