Breath. Vom Luft holen und durchatmen.

Einatmen und ausatmen. Der erste Monat hat gehalten, was er versprochen hat.

 

Die drei wegweisenden Worte – Breath. Color. Flow. – sind peu á peu zu mir gekommen. Es sind Worte, die beides sind. Substantiv und Verb. Also besondere Wörter.

Monat Nummer eins hat beschlossen, dass es ums Durchatmen und ums Luft holen gehen soll. Breath. Bewusstes ein- und ausatmen. Ohne, dass es mir bewusst war, ist das die Essenz, die Basis von allem, bevor es losgehen kann. Innehalten und auf dem Atem achten. Das habe ich im Februar versucht. Der Wind hat geholfen. Manche Orte eher nicht. Der Abstand von vielen Kilometern hat geholfen. Manche Situationen eher nicht. Die Ruhe der Winter-Saison hat geholfen. Manche Erwartungen eher nicht. Ein Buch hat geholfen. Liebe Alli, vielen Dank Dir für diesen Schatz.

 
 
 
 
 
 

Ich habe viel Schönes gesehen. Ich habe gelesen. Ich bin viel spazieren gewesen und hab Unmengen an Süßkram gegessen – Carmen, ich weiß jetzt genau, was Du meinst. Ich habe Wäsche gewaschen, war einkaufen, habe Blog-Beiträge geschrieben, hunderte Fotos gemacht und bearbeitet und habe Video Calls geführt. Ich habe mich mit Händen und Füßen, Englisch, DeepL, Kopf nicken und Augen rollen unterhalten. Ich habe alte Orte besucht und neue Trends entdeckt. Ich war natürlich in Künstlergeschäften, habe Mode bestaunt, Supermärkte erforscht und Fisch probiert. Aber alles jeden Tag ein bisschen langsamer.

Ich habe viel gemalt. Leider ist das Koffergewicht begrenzt und so dürfen nur die Aquarellfarben mit ihren Pinseln mitreisen. Aber die sind so wichtig. Sie helfen das Erlebte in Form zu bringen, die empfundenen Erlebnisse zu übersetzen: Die Farben und Formen des Alentejo, der Algarve und der Atlantik Region. Eigentlich sind es vier Orte, die ich eingefangen habe. Nummer vier ist die Farm von Nuno. Ihm habe ich “sein” Kunstwerk geschenkt und erhielt daraufhin eine Übernachtung gratis. Vielen Dank dafür.

Aber nicht alles war rosig. Coimbra hat mir gar nicht gut getan. Das Licht war weg, das Appartement war dunkel, schimmelig und kaputt und ich musste feststellen “Das ist nicht mein Platz”. Also Koffer packen und ans Meer – nach einer Nacht, anstelle von sieben geplanten Tagen. Aber dort konnte ich nicht bleiben. Also ging es an die Küste. Ich habe also wortwörtlich Geld in den Sand gesetzt.

Wie die Wellen, wie der Atem, wie das Leben: Nach dem Tief kam ein wunderbares Hoch. Mit unglaublichen Wellen, Sonne und Wind, Wolken und einem unaufgeregtem Fischerort.

Und damit ein Dankeschön an all meine guten Hosts. Jede und jeder hat sich auf seine und ihre Weise um mich gekümmert. Hat aus den Räumen etwas gemacht und Wert auf Individualität und Design gelegt. Ein romantisches Hotelzimmer in Lissabon über den Dächern, ein gelbes Gartenhaus in Parede, ein verwinkeltes Fischerhäuschen in Fuseta, ein magisches Baumhaus im Alentejo, ein süßes Zimmer in Praia do Pedrogao. Ihr seid es, die Europa und die Welt verbinden, ohne dass ihr es merkt. Vor mir waren Menschen da, nach mir werden Menschen kommen. Und ihr putzt und sorgt und kümmert euch um diese vielen vier Wände. Vielen Dank dafür, ihr habt meinen größten Respekt.

 

Und nun geht es eine Welt weiter. Es wird bunt, farbig, wild und … hoffentlich gut.

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Marokko, Du fremdes schönes Land.

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Müll.